Trouble Andrew malte gerade in seinem Atelier in Brooklyn, als er einen Anruf von Gucci-Kreativdirektor Alessandro Michele erhielt, der ihn bat, mit ihm an der Herbst/Winter Kollektion 2016 zu arbeiten. Ein paar Tage später saß er im Flugzeug nach Rom und entwarf mit ihm Stücke für die Modenschau. Jetzt bereitet sich der Künstler auf GucciGhost Partys in einigen von Guccis größten Flagship-Stores vor: erster Stopp am 14. Sept. im 5th Avenue Store in New York. Hier verrät er mehr über seine Kunst in der Gucci Herbstkollektion.
Wie fühlt es sich an, wenn du deine Arbeit, ausgeführt an Gucci Accessoires und Kleidung, im Geschäft siehst und an Leuten, die sie auf der Straße tragen?
Es ist wirklich aufregend, die fertigen Produkte zu sehen, vor allem nach einem so großartigen und intensiven Prozess. Ich bin echt stolz, was dabei herausgekommen ist. Einige dieser Ideen habe ich schon länger mit mir herumgetragen. Dann fühlt es sich fast surreal an, wenn man sie verwirklicht sieht. Und ich hätte mir kein besseres Team für die Zusammenarbeit vorstellen können. Der Instinkt des Teams war untrüglich. Die Stücke an Leuten auf der Straße zu sehen, macht großen Spaß.
Wie hat Alessandro Michele dich entdeckt?
Mein alter Freund Ari Marcopoulos (der Fotograf hinter dem Lookbook der Gucci Pre-Fall 2016) zeigte Alessandro meine Arbeit. Ari sprach mich an, als er an dem Gucci Lookbook arbeitete, weil er wusste, dass ich eine Weile auf alles um mich herum ganz besessen Gucci gemalt hatte. Er bat mich, ein paar Bilder zu schicken von den Sachen, an denen ich gerade arbeitete. Er zeigte sie Alessandro. Der Rest ist Geschichte.
Was haben Alessandro Michele und du gemeinsam?
Ich glaube, Alessandro und ich ähneln uns sehr darin, dass wir ganz besessen von unseren kreativen Ideen sind. Wir können nicht aufhören, bis unsere Vision verwirklicht ist. Das macht die Zusammenarbeit für uns so einfach. Nun, das und die Tatsache, dass seine Vision so inspiriert ist und wirklich das Wesen dessen einbezogen hat, was ich gemacht habe. Das war ein kühner Schritt von ihm. Ich gehe davon aus, dass das eine weitere Ähnlichkeit ist. Unser Antrieb ist Liebe und nicht Furcht.
Die Stücke, an denen ihr zusammen gearbeitet habt - sind sie genau so geworden, wie du sie dir vorgestellt hast, als du mit der Arbeit an der Herbstkollektion begonnen hast?
Es sind bessere Stücke herausgekommen, als ich mir vorgestellt hatte. Das hat an der Arbeit mit Alessandro so sehr Spaß gemacht. Er hat das magische Auge und sieht genau, was er hinzufügen kann, ohne etwas zu verlieren. Als ich zuerst nach Rom kam, brachte ich zwei große Koffer voller Zeug mit, das ich bemalt hatte (Taschen, Jacken, Leinwand usw.), und eine Festplatte voller Designs und Konzepte. Das hat es mir einfach gemacht, weil ich daran, wie Alessandros Augen reagierten, sofort eine Richtung ablesen konnte. Mir wurde ein Büro zugewiesen, in dem ich malen konnte, und wir erhielten nur den Flow aufrecht. Ich gestaltete das Büro so um wie mein Atelier zu Hause, ich bemalte die Wände, ließ Musik laufen und arbeitete einfach in meinem normalen Rhythmus. Wenn ich irgendwas fertig hatte, brachte ich es hoch in Alessandros Bereich, und er fügte etwas hinzu. Wir hatten beide so viel Vertrauen zueinander, dass der Prozess ganz mühelos war.
Eier, Schädel, Diamanten, Torten, die Worte „Real Gucci“, woher kamen alle diese Symbole? Was hat dich inspiriert?
Ich hatte es schon immer mit Symbolen, alles von Hieroglyphen bis Logos. Ein Symbol kann so viel stärker sein als Worte, nicht eingeschränkt durch Sprache und auf vielen Ebenen unsere Sinne ansprechend. In diesem Fall habe ich oft mit der Idee gespielt, Symbole als ein Narrativ zu verwenden und dabei verschiedene Bilder zusammenzusetzen, um über Elemente der Popkultur zu reden. Und auch über die Vorstellung von Symbolen als Logos oder Markeninstrumente, wozu sogar meine grobe Neuinterpretation des Monogramm-Prints gehört. Beim Letzteren habe ich den Symbolen manchmal Worte oder Slogans beigefügt, die sich wie Claims einer Kampagne lesen. Meine Symbole sind eigentlich ziemlich frei assoziativ in dem Sinne, dass sie für irgendjemanden irgendwas bedeuten können. Doch für mich erklingen in ihnen meine eigenen Interessen, Einflüsse und Erfahrungen, und ein paar lustige Dinge, die ich einfach nur gerne zeichne. Einige sind nostalgisch, einige kommen aus meinem Alltag.
Was können wir von den GucciGhost Events in den größten Gucci Flagshipstores erwarten?
Dabei geht es mehr ums Eintauchen. Ich habe ein paar Originalwerke für die Stores kreiert, auf der Basis der in der Linie verwendeten Themen. Ich habe auch ein Videostück gemacht und DJ-Sets kuratiert, die dabei helfen sollen, die Geschichte meiner Inspiration für die Kollektion zu erzählen.
Wie hat sich GucciGhost verändert, nachdem er an der Herbstkollektion gearbeitet hat?
Jetzt ist er Realität, die Leute glauben an Geister.
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